Danke für Deinen Kritischen Kommentar und den Denkanstoß zum Thema „Kompetenz“. Ich möchte dich hier einladen zu reflektieren, ob die Quelle dieser Idee möglicherweise mit sehr starkem Framing versucht, hier etwas zu suggerieren, was gleich auf zwei Ebenen so nicht trägt. 

1. Unser scheidender Justizminister Dr. jur. Marco Buschmann (FDP) hat in alter Tradition der vielen kompetenten und standhaften Justizminister der Liberalen (Bsp.: Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der Lauschangriff) die folgende Vita: Studium der Rechtswissenschaften mit abschließenden Staatsexamen 2004, dann 3 Jahre juristischer Vorbereitungsdienst bis 2007 beim Landgericht Essen. Dann Tätigkeit in einer Kanzlei seit 2007 nach seinem Zweiten Staatsexamen. Selbstständige Tätigkeit als Rechtanwalt und Jurist seither bis 2016. Promotion zum Dr. jur. an der Uni Köln zum Thema Europäischer Gerichtshof und die Eigentumsgarantie. Von Studium über Gerichtstätigkeit, Arbeit für eine Kanzlei sowie Selbständigkeit inkl. Doktorarbeit vergingen somit mindestens 12 Jahre Berufserfahrung mit entsprechender Kür durch die Promotion. 
2. Die stets irrig verbreitete Annahme in Anlehnung an das in Abredestellen des Arbeitsparlamentes, das der Minister alles entscheidet, jedes Gesetz, jede Initiative, jedes Papier selbst schreibt und wenn es Fehler gibt die immer und automatisch von ihm stammen. In Wahrheit ist es so, dass jeder Minister einen eigenen Stab hat, der Papiere vorbereitet, oder eben das „Ministerium“. Diese werden oft in Ausschüssen verfeinert, die dann auch die Handschrift zumindest der Koalitionspartner, meist aber ALLER Parteien des Bundestages tragen. Danach kann und sollte der Minister erwägen, ob er hinter dem Ergebnis steht und ist dann eigentlich nur der Vortänzer, der den Beschluss dann möglichst auf Basis seines eigenen Fachwissens pointiert vorträgt und zur Abstimmung bringt, aber auch dann in der Presse dafür gerade steht. Das dies der Fall ist sah man bei einigen Entwürfen Habecks, die dann zu Entlassungen in seinem Team führten, aber nicht zu seiner, woran eben diese Zuständigkeiten erkennbar sind. 

Politik ist ein wunderbares Thema, über welches ich stundenlang reden könnte, aber ich versuchte mich hier kurz zu fassen. Frage: Konnte ich dir mit nur diesen 2 Punkten einen Denkanstoß geben? 🙂